Thomas Ritter ist ein Künstler aus Norddeutschland, dessen Gemälde in Einzelausstellungen im Inland, sowie in Schweden, den Niederlanden, Belgien, den USA und Norwegen gezeigt werden. Seine im abstrakten Expressionismus verwurzelten Werke legen einen Nebel der Mehrdeutigkeit über Themen. In vielen Schichten entstehend,  zeichnet sich Ritters Verfahren durch das Hinzufügen und Entfernen von Farbe aus. Am Ende bleibt ein Geheimnis, dass mit Erinnerungen und Assoziationen verbundene Gefühle hervorruft.


Camillo Ritter schreibt über Thomas Ritter,  April 2024

2013 interviewte ich, einer junger Videograf, Thomas Ritter. Das Video beginnt mit einem Statement des Künstlers: „Ich will mit meinen Bildern nichts sagen. Das spiegelt sich aus meiner Persönlichkeit in den Bildern wider. Ich will überhaupt nichts sagen, ich will einfach nur machen“. Heute möchte ich, ein nicht mehr ganz so junger Künstler, dem Vaterkünstler widersprechen: Ob du willst oder nicht Tommi, natürlich sprechen deine Bilder. Und Alles, was du sonst so angestellt hast in deinem Leben spricht.

Es mag wohl wahr sein, dass die Gegenwart deiner Kunst etwas sprachlos gegenübersteht. Und auch, dass dir alle Wichtigtuerei, all die großen Worte zuwider sind. Und trotzdem spricht dein Werk, dein Leben (hier untrennbar verbunden).

Deine Kunst interessiert sich mehr für das Licht, das durch zarte Birkenblätter fällt als für Technologie, soziale Ungleichheit und Postkolonialismus. Mehr für Form und Farbe, als für Hintergedanken. Mehr für das Beständige im Unbeständigen und für Überzeitlichkeit als für den Trend. Ich glaube, die Menschen sehnen sich aktuell sehr nachdem, was deinen Bilder innewohnt. Nach Zuverlässigkeit. Man sieht es an dem Hype um Casper David Friedrich. Seine Bilder scheinen in jeder Epoche zu funktionieren. Sie sind zeitlos, offen und konkret. Und gut gemacht. Ein etwas größenwahnsinniger Vergleich sicherlich, aber auch deine Bilder umweht ein leichter Hauch der Ewigkeit. Woran liegt das?-  weil sie zunächst einmal tatsächlich einfach da sind. Sie sind, wie sie sind. Felsenfest verankert im sichtbaren, realen Raum. Offensichtlich Farbe. Wir alle sehen sie.

Aber da ist noch was. Die Bilder verschleiern auch etwas Unbenanntes, Inneres. Erinnerungen vielleicht. Oder Sehnsüchte? Da sind Spuren von Interpretierbarem. Gefühlsregungen. Oder bilde ich mir das nur ein? Ich denke aus diesem Spannungsfeld aus sichtbarem Eindruck und subjektiver Einbildung ergibt sich das unlösbare Rätzel deiner Bilder.

Und doch bleibst du ein Künstler des Sichtbaren. Vielleicht ist es das, was du meinst, wenn du sagst, du willst nichts sagen. Unsere Interpretationen sind dir sicherlich ziemlich egal. Das, was da im Raum hängt, zählt! Es hat zu wirken! Deshalb baust du Häuser, ziehst neben 3 eigenen Kindern noch 5 weitere Pflegekinder groß und veranstaltest regelmäßig Konzerte. Alles, was du anfasst, hinterlässt einen Abdruck in der Welt. Das ist es vielleicht, was mich, deinen Sohn, am meisten beeindruckt. Deine Schamlosigkeit Verantwortungen anzunehmen und Spuren zu hinterlassen. Überall das könnte man Romane schreiben. Aber klar, deine Bilder erzählen es auch.

 

Thomas Ritter, geb. 1955, Ausbildung zum Lehrer, Arbeit als Lehrer und Sozialpädagoge, dann Studium der Freien Kunst an der FH Hannover, seit 1989 freischaffender Künstler, Ausstellungen in Galerien und Kunstvereinen, Messeteilnahmen im In- und Ausland.

 

Seit 1990 Beschäftigung mit Bauen, Realisierung einiger Wohn- und Arbeitsprojekte


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Foyer des Kesselhauses in Lauenau und das Atelier